in Allem originell?
14. April–21. Juli 2024
Ulrike von Kleist (1774–1849) ist als „Lieblingsschwester“, als Vertraute und Geldgeberin in die Biografie Heinrich von Kleists eingegangen. Sie erscheint damit einseitig nur aus der Perspektive des Bruders. Um dies zu ändern, wird ihr erstmalig eine eigene Ausstellung gewidmet.
Die Ausstellung stellt Ulrike von Kleist als ‚ganze‘ Person vor – als eine Frau, die vor 250 Jahren geboren wurde und keinesfalls nur des Dichters Schwester war, sondern Hausbesitzerin und Bürgerin der Stadt Frankfurt an der Oder, Vorsteherin der Alt-Gruppe der Singe-Gesellschaft, Reisende, Tante, Erzieherin.
Das Gerüst der Ausstellung bilden die historischen Dokumente, die Ulrike von Kleists Leben bezeugen, u. a. Tauf- und Sterbeeintrag, Einträge in Stammbüchern, Briefe an ihren Cousin und den Magistrat der Stadt. Sie erzählen in drei Kapiteln über ihre Kindheits-, Jugend- und Schwesterjahre, die Beziehungen in ihrer Heimatstadt und ihre Position als Erzieherin.
Lernen Sie Ulrike von Kleist als selbstbestimmte, geschäftstüchtige Frau jenseits des brüderlichen Schattens kennen!
Kuration: Barbara Gribnitz
Prologfilm: Helene Haase, Ralph Pietschmann, Kira Senff
Gestaltung: Studio Neue Museen, Halle
Die Sammlung des Kleist-Museums wächst. In dieser Sammlungspräsentation zeigen wir Ihnen besondere Neuerwerbungen unseres Hauses. Präsentiert werden u. a. Werke der Künstlerin Angela Hampel (*1956), die bereits zu DDR-Zeiten tätig war, und des Künstlers Michael Blümel (*1967).
Hampels faszinierende Zeichnungen zu dem Drama „Penthesilea“ und der Erzählung „Michael Kohlhaas“ stehen neben Tuschezeichnungen, mit denen Blümel z. B. eine Gesamtausgabe der „Berliner Abendblätter“ und Ersttagsbriefe der Deutschen Post zu Heinrich von Kleist künstlerisch bearbeitet hat. Die Arbeiten sind seit den 1990er Jahren entstanden und zeigen eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit dem berühmtesten Sohn Frankfurts.
Darüber hinaus werden Rollenporträts einer Inszenierung des „Käthchens von Heilbronn“ am Hoftheater Meiningen aus dem Jahr 1882 sowie eine Erstausgabe von Caroline de la Motte Fouqués Roman „Das Heldenmädchen aus der Vendée“ präsentiert.
Mehr als 200 Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen der Frankfurter Oberschulen „Ulrich von Hutten“ und „Heinrich von Kleist“ erkundeten die Berufsfelder des Museums, die oft im Verborgenen liegen. Sie führten Interviews mit Mitarbeitenden, informierten sich über Berufsbiografien und lernten das Museum als einen regionalen Arbeitgeber kennen. Am Ende probierten sie sich selbst aus: Sie planten und gestalteten eine kleine Pop-up-Ausstellung zu Heinrich von Kleist – zu sehen sind Hunderte Schiffe des Glücks.
Die Vorhaben wurden aus Mitteln der Europäischen Union, der Bundesagentur für Arbeit und des Landes Brandenburg gefördert.