Die Stiftung Kleist-Museum freut sich, in diesem Jahr zum wiederholten Male einen Studientag auszurichten. Schwerpunkt des diesjährigen Studientages am 14. November 2024 ist das Thema Experimente bei Heinrich von Kleist. Studierende aller Fachrichtungen können ihr Exposee (max. 500 Wörter) für Vortragsvorschläge bis zum 2. August 2024 an forschung@kleist-museum.de senden.
Kleists Experimente. Studientag am Kleist-Museum
Als Zugang zu Kleists Leben und Werk eignet sich die Frage nach dem Experiment – in seiner mindestens dreifachen Bedeutung des Begriffes: als Erprobung neuer künstlerischer Ausdrucksformen und kreativer Prozess sowie als (natur-)wissenschaftliche Versuchsanordnung und Grundlage neuer Erkenntnisse und nicht zuletzt als gewagtes, mit Risiken verbundene Unternehmung – in besonderer Weise. So gehört es zum Spezifikum seiner literarischen und publizistischen Projekte, vorhandene Traditionen, Formen und Ideen der Zeit um 1800 auf die Probe zu stellen und mit Sprache, Kommunikation und Zeichen ebenso zu experimentieren wie neue Formen des Ausdrucks zu erproben. Auch finden sich in seinen Werken markante Bezugnahmen auf naturwissenschaftliche und technologische Experimente ebenso wie sich auch sein Leben unter dem Begriff des Experiments fassen lässt.
Das Themenfeld umfasst Kleists literarische und publizistische Form-, Sprach- und Gattungsexperimente, seine Bezugnahmen auf naturwissenschaftliche und technologische Experimente ebenso wie experimentelle Zugänge der Rezeption (museale, künstlerische und wissenschaftliche Zugänge) zu seinen Werken.
Der Studientag ist interdisziplinär orientiert und richtet sich an Studierende unterschiedlicher Disziplinen, u. a. der Literatur-, Erziehungs-, Museums-, Musik- und Naturwissenschaften sowie der Darstellenden Künste.
Mögliche Fragestellungen und Themen, die behandelt werden können, sind beispielsweise:
- Kleists biografische „Experimente“: seine Erprobung unterschiedlicher Lebenspläne und Projekte und seine unsichere Dichterexistenz in Zeiten des Umbruchs um 1800
- Bezugnahmen in Kleists Werken auf naturwissenschaftliche und technologische Experimente (z. B. Ballonfahrten, Bombenpost)
- Kleists fiktive Entwürfe eigener Versuchsanordnungen, in denen die literarisch-künstlerische und die wissenschaftliche Dimension des Begriffs auf ihrerseits experimentelle Weise zur Darstellung kommen
- wissenschaftsgeschichtliche Bezugnahmen auf die Kleist-Forschung: Kleists Texte mit bspw. ihren mehrheitlich radikalen (Körper-)Darstellungen als Experimentierfeld der Forschung, um neue methodische Ansätze und Theorien zu entwickeln (Dekonstruktivismus, Biografieforschung)
- Experimente in der (literatur-)musealen Darstellung von Kleists Leben und Werk sowie in der kulturellen und schulischen Vermittlung und als Projekte in den bildenden/darstellenden Künsten oder durch Zugänge in der schulischen Vermittlung
Der Studientag möchte die Brandbreite des Themas für Studierende öffnen und dazu einladen, ihre Ideen zum Thema Experimente bei Heinrich von Kleist in einer offenen Atmosphäre vorzustellen.
Im Rahmen des Studientages sollen die Teilnehmer:innen für je ca. 20 Minuten ihre Thesen vortragen. In einer anschließenden Diskussion werden die Vorträge mit allen Teilnehmer*innen diskutiert.
Die Stiftung Kleist-Museum lädt daher Studierende aller Fachrichtungen herzlich ein, ein Exposee (max. 500 Wörter) für Vortragsvorschläge bis zum 02.08.2024 an forschung@kleist-museum.de zu senden. Dabei kann es sich sowohl um Ausarbeitungen von Bachelor- oder Masterarbeiten, Seminararbeiten o. ä. als auch um Projekte und Ideen in der Entwurfsphase handeln. Die Teilnahme durch Studierende einer Vielzahl von Fachrichtungen, insbesondere aus den Museumswissenschaften oder Darstellenden Künsten, ist ausdrücklich gewünscht.
Auch Dozierende mit kleineren Seminargruppen sind willkommen. Einzelne oder alle Studierende können Exposees einreichen und als Vortragende oder Diskutierende an dem Programm teilnehmen.
Die Entscheidung über eine Teilnahme wird bis Mitte August erfolgen. Der Studientag findet am 14. November 2024 von 9:30 Uhr bis 17:30 Uhr im Kleist-Museum in Frankfurt (Oder) statt.
Fahrt- und Übernachtungskosten (bei längerer Anreise) können gegebenenfalls übernommen werden.
Für Rückfragen wenden sich Interessierte bitte ebenfalls an forschung@kleist-museum.de.