Heinrich von Kleists „Berliner Abendblätter“ waren ihrerzeit eine der ersten Tageszeitungen im deutschsprachigen Raum und eine echte Sensation: Sie ließen die Grenzen zwischen Journalismus und Literatur verschwimmen. Die abgedruckten Polizeimeldungen berichteten von Kriminalfällen aus der Nachbarschaft – damals ein absolutes Novum.  Insbesondere die Geschichte um die „Mordbrennerbande“ wurde wirkungsvoll in Extrablättern aufbereitet.

Die Ausstellung führt durch die Geschichte der Zeitung, beleuchtet das Netzwerk von bekannten Persönlichkeiten, die an den „Abendblättern“ mitwirkten, die Strategien, die Kleist nutzte, und das zensurbedingte Ende seines letzten Zeitungsprojekts. Besucher*innen sind eingeladen in die Welt der „Abendblätter“ einzutauchen. Welche kuriosen und interessanten Geschichten verbergen sich noch in der Zeitung, die zwischen Oktober 1810 und März 1811 erschien? Im Hintergrund immer die Fragen: Wie nehmen wir Medien und Journalismus heute wahr und inwiefern war Kleist ein Vorreiter?

Ein abwechslungsreiches Begleitprogramm in Frankfurt und Berlin mit Führungen, Diskussionen, Spaziergängen u. v. m. bietet vertiefende Einblicke in die journalistische Arbeit um 1800 und heute.

Beteiligte

Kuration: Viviane Jasmin Meierdreeß

Gestaltung: Studio Neue Museen, Halle

Ausstellungskalender

08:00 Uhr
Kampagnenmotiv der Kleist-Festtage 2023 mit einer gezeichneten Lupe mit grünem Rand und schwarzem Glas
Kampagnenmotiv ©Maja Kristin Harden
Führung Theater Konzert Gespräch Lesung und Gespräch

10.–15. Oktober

Vom Suchen und Erfinden

Die 33. Ausgabe des Frankfurter Theater- und Literaturfestivals geht in über 20 Lesungen, Theateraufführungen, Diskussionen, Performances und einer Ausstellungseröffnung auf Entdeckungsreise. Gesucht werden die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion, es werden Welten erfunden und es wird der Wahrheit auf den Zahn gefühlt. Dabei trifft das Publikum unter anderem einen Dorfrichter, einen Prinzen, einen Terroristen und eine Amazone, es lernt Kleist als Journalisten kennen und traut sich zu scheitern.

Mit dem Festivalpass erleben Sie nahezu jede Veranstaltung der Kleist-Festtage zum halben Preis. Den Festivalpass gibt es für 15 € (ermäßigt 7,50 €) an den Kassen im Kleist Forum und im Kleist-Museum.

Das gesamte Programm der Kleist-Festtage an allen Veranstaltungsorten ist unter kleistfesttage.de zu finden.

Seit 1991 ehren die Kleist-Festtage jährlich im Oktober den in Frankfurt an der Oder geborenen Dichter Heinrich von Kleist. Das Theater- und Literaturfestival ist eine Gemeinschaftsproduktion des Kleist Forums und des Kleist-Museums.

08:00 Uhr
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9d des Frankfurter Gauß-Gymnasiums sind auf einem Gruppenfoto zu sehen.
Klasse 9d ©privat

Gestaltung der Festtagszeitschrift

Ein Projekt der Klasse 9d des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums Frankfurt (Oder)

In diesem Workshop lernen die Schüler*innen, was es bedeutet, Themen zu finden, tagesaktuelle Informationen zu sammeln und diese in spannende Texte zu verwandeln.

Sie lernen aber auch, was es bedeutet, wenn Journalismus die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion verwischt und Geschichten zugunsten der Auflage verfremdet – so wie es auch der Schriftsteller Kleist am Ende seiner journalistischen Karriere getan hat.

Im Rahmen der Kleist-Festtage entsteht das erste „Frankfurter Abendblatt“ als Festtagszeitschrift, die das Publikum während der Laufzeit der Sonderausstellung bewundern kann.

Alle Informationen zu den Kleist-Festtage und Veranstaltungen unter https://www.kleistfesttage.de/

Geschlossene Veranstaltung

18:00 Uhr
Jugendliche knien auf einer schwarzen Bühne vor schwarzem Hintergrund in weißen Kostümen
Jugendgruppe Theater Frankfurt ©Theater Frankfurt/Theater im Schuppen e. V.
Führung Theater

Doppelt hält besser — deswegen eröffnen die diesjährigen Kleist-Festtage gemeinsam mit der neuen Sonderausstellung des Kleist-Museums. Nach kurzen Grußworten von Staatssekretär Tobias Dünow und Oberbürgermeister René Wilke stellen Anke Pätsch und Florian Vogel die Programmhighlights vor. Kuratorin Viviane Jasmin Meierdreeß lädt dann auf eine Reise in die Geschichte einer der ersten deutschsprachigen Tageszeitungen ein.

Die Jugendgruppe des Theaters Frankfurt macht mit ihrer Performance und szenischen Lesungen aus Kleists „Berliner Abendblättern“ den Auftakt des diesjährigen Bühnenprogramms.

Alle Informationen zu den Kleist-Festtage und Veranstaltungen unter https://www.kleistfesttage.de/

Eintritt frei

11:00 Uhr
Einblick in das Studio des rbb Frankfurt (Oder) mit Personen, Schreibtischen und Aufnahmetechnik.
rbb-Studio Frankfurt (Oder) ©rbb
Diskussion

rbb-Studio Frankfurt (Oder), Oderturm, 1. Etage

Wie kommt die Stimme ins Radio? Wie die Filme auf den Bildschirm? Und wer entscheidet darüber? Aus einem modernen Studio berichtet der Frankfurter rbb für Online, Hörfunk und Fernsehen schnell und umfassend aus und für Ostbrandenburg und das Oderland.

Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen und lernen Sie eine der größten Regionalredaktionen Brandenburgs kennen. Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten und Grenzen der journalistischen Arbeit, diskutieren Sie mit der Studioleiterin Heike Kerinnis und den Redakteur*innen über Ihre Erfahrungen und Anregungen für die lokale Berichterstattung.

Eine Veranstaltung des Kleist-Museums in Zusammenarbeit mit dem rbb-Studio Frankfurt (Oder).

Alle Informationen zu den Kleist-Festtage und Veranstaltungen unter https://www.kleistfesttage.de/

Eintritt frei; Plätze begrenzt. Eine Anmeldung bis zum 10. Oktober ist notwendig.

13:00 Uhr
Kampagnenmotiv der Sonderausstellung; leuchtend blauen großer Tintenklecks vor giftgrünem Hintergrund; links in Großbuchstaben der Titel der Sonderausstellung; oben Laufzeit und Logo des Kleist-Museums ©Laetitia Korte/Studio Neue Museen
Kampagnenmotiv ©Laetitia Korte/Studio Neue Museen
Führung

Sonderausstellung „Zwischen Tinte und Tatsache: Kleists ‚Berliner Abendblätter‘“

Snacks im Angebot und Gelegenheit zum Gespräch

3 €

13:00 Uhr
Kampagnenmotiv der Sonderausstellung; leuchtend blauen großer Tintenklecks vor giftgrünem Hintergrund; links in Großbuchstaben der Titel der Sonderausstellung; oben Laufzeit und Logo des Kleist-Museums ©Laetitia Korte/Studio Neue Museen
Kampagnenmotiv ©Laetitia Korte/Studio Neue Museen
Führung

Sonderausstellung „Zwischen Tinte und Tatsache: Kleists ‚Berliner Abendblätter‘“

Snacks im Angebot und Gelegenheit zum Gespräch

3 €

18:00 Uhr
Der rbb-Polizeireporter Uwe Madel steht vor einer weiß-grauen Wellblechwand. Er trägt einen roten Pullover, darunter ein dunkelgraues Hemd und schwarze kurze Haare ©rbb/Thomas Ernst
Uwe Madel ©rbb/Thomas Ernst
Diskussion

Diskussionsreihe „Medien 1810/2023 (I)“

Nicht nur fiktionale Krimis finden reißenden Absatz. Auch nüchterne Reportagen aus der Welt der Justiz. Schon zu Zeiten Kleists ließen sich Leser*innen mit Kriminalgeschichten aus dem wahren Leben locken und auch heute spielt dies in der Berichterstattung eine Rolle.

Doch was treibt Kriminaljournalist*innen in ihrer Arbeit an? Skandal oder Aufklärung, eine unerhörte Begebenheit oder deren juristische Einordnung? Und was reizt uns Leser*innen an den Geschichten?

Darüber diskutiert Harald Asel vom rbb24 Inforadio mit seinen Gästen:

Elisabeth Herrmann, Schriftstellerin, Drehbuch- und Hörspielautorin
Christine Künzel, Literaturwissenschaftlerin, Universität Hamburg
Uwe Madel, rbb-Polizeireporter („Täter – Opfer – Polizei“)

Eine Veranstaltung des Kleist-Museums in Zusammenarbeit mit rbb24 Inforadio. Die Diskussion wird mitgeschnitten und zeitnah in der Reihe „Forum“ ausgestrahlt.

Alle Informationen zu den Kleist-Festtage und Veranstaltungen unter https://www.kleistfesttage.de/

ab 6 € (mit Festivalpass der Kleist-Festtage)

16:30 Uhr
Kampagnenmotiv der Sonderausstellung; leuchtend blauen großer Tintenklecks vor giftgrünem Hintergrund; links in Großbuchstaben der Titel der Sonderausstellung; oben Laufzeit und Logo des Kleist-Museums ©Laetitia Korte/Studio Neue Museen
Kampagnenmotiv ©Laetitia Korte/Studio Neue Museen
Führung

Sonderausstellung „Zwischen Tinte und Tatsache: Kleists ‚Berliner Abendblätter‘“

Snacks im Angebot und Gelegenheit zum Gespräch

3 €

16:30 Uhr
Foto des Pianisten Riccardo Bozolo
Riccardo Bozolo ©privat
Führung Konzert

Das Festtagswochenende beginnt mit dem Feierabend im Kleist-Museum: Schließen Sie sich der Expressführung durch die Sonderausstellung mit der Kuratorin Viviane Jasmin Meierdreeß an und lernen Sie den Journalisten Kleist besser kennen.

Genießen Sie im Anschluss die Hommage des Pianisten Riccardo Bozolo an Heinrich von Kleist mit Werken aus der Spätromantik, darunter Brahms’ „Intermezzi op. 117“, Mendelssohn Bartholdys „Variations serieuses op. 54“ und Stücke von Chopin.

Es gibt vor Ort Gelegenheit zu einem Abendsnack.

Alle Informationen zu den Kleist-Festtage und Veranstaltungen unter https://www.kleistfesttage.de/

ab 5 € (mit Festivalpass der Kleist-Festtage)

16:00 Uhr
Kampagnenmotiv der Sonderausstellung; leuchtend blauen großer Tintenklecks vor giftgrünem Hintergrund; links in Großbuchstaben der Titel der Sonderausstellung; oben Laufzeit und Logo des Kleist-Museums ©Laetitia Korte/Studio Neue Museen
Kampagnenmotiv ©Laetitia Korte/Studio Neue Museen